Teddy – So machst du dir deinen eigenen Teddybär.
Der Zufall wollte es…..
Auf meinen regelmäßigen Trödeltouren habe ich wieder einmal ein schönes, altes Schränkchen aus der Gründerzeit gefunden. Als ich die Schublade öffnete, fand ich dieses Schnittmuster eines Teddys, versteckt in einem Tütchen. Da ich sowieso ein Geschenk für meinen kleinen Enkel zum 1. Geburtstag suchte, kam einmal wieder alles wie gerufen.
Nähen mit der Hand oder der Maschine?
Natürlich braucht mein kleiner Freund ein schönes Fell. Ich habe mir dazu, von der Firma Probear, einen kuschligen Stoff aus Viskose zukommen lassen. Kleinere Bären lassen sich gut von Hand nähen, aber bei diesem „Riesenbaby“ (60 cm) habe ich mich doch für die Nähmaschine entschieden. Der Viskosestoff hat sich sehr gut maschinell nähen lassen. Damit habe ich enorm Zeit gespart.
Et voilà, hier siehst du, wie alle Teile des Körpers zusammengenäht sind.
Links für Materialien
Viskose-Stöffchen: http://www.probear.de
Holzwolle zum Stopfen: http://www.dieausdemkoffer.de
Nun geht es ans Köpfchen.
Nachdem alle Teile des Teddys zusammengenäht sind, fange ich den Kopf an zu stopfen. Man kann aber auch mit den Armen und/oder Beinen anfangen. Ich beginne immer zuerst mit dem Kopf, weil der Ausdruck des Bärchens für mich das Schönste ist. Beim Kopf solltest du dir ordentlich Zeit nehmen. Hier gehen gerne mal 1-2 Stunden drauf. Das Stopfen und Skulptieren ist sehr wichtig, da der Teddybär hier seinen persönlichen Gesichtsausdruck erhält. Es braucht etwas Geduld und Übung. Sei also nicht traurig, wenn anfangs ein kleiner Knubbelkopf entsteht 🙂
Was kommt rein?
Zum Stopfen solltest du hochwertige Holzwolle verwenden. Das Material zum Verpacken von Weinflaschen ist eher ungeeignet. Du solltest auf jeden Fall Holzwolle nehmen, die nicht zu hart oder zu weich ist. Ich bestelle die Wolle bei dieausdemkoffer.de – die Qualität ist super.
Wenn der Kopf dann soweit geformt ist, geht es an die Augen. Ich habe hier Schuhknopfaugen verwendet. Die verleihen dem Bärchen einen schönen alten Charakter und geben ihm Ausdruck und Seele. Schuhknopfaugen wurden früher für die ersten Bären benutzt. Zwischen 1895-1910 waren Schuhknopfaugen matt bis schwarz. Die Masse bestand aus Pech, in der Metallösen eingezogen wurden.
Danach werden die Ohren an den richtigen Stellen angesetzt und Nase und Mäulchen werden mit schwarzem Garn gestickt.
Das Make-Up darf nicht fehlen!
Mit Pastellkreide kannst du dem Köpfchen ein super schickes „finish“ verleihen. Hier können Augen und Wangen ein wenig hervorgehoben werden, was dem Bärchen eine persönliche Note verleiht.
Fitness-Programm ist angesagt!
Nachdem der Kopf fertig ist, müssen noch die anderen Körperteile gestopft werden. Ich kann sagen, da bekommt man ganz schön Muskelkater in den Handgelenken.
Deshalb lege ich auch öfters eine Pause ein, wodurch sich das Stopfen dann schon mal über mehrere Tage hinzieht.
Ich verwende einen Stahlstopfer von der Firma Probear.
Wenn alle Teile fertig gestopft sind, wird der Teddy mit Holzscheiben komplettiert. Für Vintage-Teddys benutze ich immer Holzscheiben. Man kann aber auch Pappscheiben benutzen.
Um letztlich einen schönen alten Vintage-Look zu erhalten, kannst du ihn noch mit Kaffee bearbeiten. Bei diesem Bärchen habe ich allerdings darauf verzichtet, weil es das Geschenk meines Enkelkindes ist.
Nun noch eine schicke, alte, gehäkelte Schleife und „fertisch is unser Bärschen“.