Ich war mal wieder unterwegs in meiner Lieblings Scheune in Solpke. Dort finde ich immer aussergewöhnliche, wunderbare Schätze zum Basteln. Ich fand zum Beispiel, unter Müll vergraben, ein kleines altes Fenster. Ich brauchte nicht lange überlegen, schon hatte ich eine schöne Idee und entschloss mich, das Fenster mitzunehmen. Es sollte ein Zeitfenster werden … Ein Ausflug in die Vergangenheit … In Erinnerung an meinen Vater… Erinnerungen an eine schöne, friedliche und behütete Zeit…
Mir fielen vor kurzem Bilder meines Vaters und meiner Großeltern in die Hände. Leider begleiteten meine Großeltern mich nur eine kurze Zeit meines Lebens. Meine Oma habe ich nie kennengelernt. Sie soll weiße Haare bis zum Boden gehabt haben – wie ein Engelchen. Viele Fragen bleiben unbeantwortet und deshalb hab ich mich für das Zeitfenster entscheiden.
Nun möchte euch zeigen, wie man so ein altes Fenster neu gestaltet.
Dazu benötigen wir:
- ein altes Fenster
- Pappe
- Dekopagepapier oder alte Buchseiten
- Kleber
- Spachtel
- einige Krakelierfarben
- viele alte Dinge (ich habe mich für alte Uhren und Zahnräder entschieden, da es ja eine Zeitreise in meine Vergangenheit werden soll)
- verschiedene Wachse, um einen Alterungsprozesse zu erzielen.
- Stempel, Notenpapier, alte Schlüssel
So und nun geht es schon los.
Wir kleben unser Fenster mit Decopagekleber zuerst auf die Pappe, welche wir vorher genau nach unserem Fenstermaß zurechtgeschnitten haben. Nun legen wir uns weiteres Decopagepapier (oder alte Buchseiten) zurecht und weichen dieses in lauwarmes Wasser ein. Dies ist wichtig, damit sich das Papier anschliessend besser an unsere Pappe anschmiegt. Nun streichen wir die Pappe mit Kleber ein und legen das mit Wasser getränkte Decopagepapier auf die Pappe in unseren Fensterrahmen. Alles wird nun gut fest gestrichen. Falls nötig, ruhig noc
h ein bischen Kleber unterarbeiten und dann das überschüssige Wasser mit einem Küchentuch trocken tupfen.
Das Ganze lassen wir jetzt einen Tag trocknen und bearbeiten die Fläche am nächsten Tag weiter.
Ich arbeite mit Farben und Lacke von“La Blanche“.
Zuerst muss ich eine Grundierung, am besten mit einem kleinen Spachtel, aufbringen. Dann folgt die Krakelier-Paste. Hinweis: Trägt man die Paste dicker auf, entstehen grössere Risse. Bei dünnerem Auftragen sind die Risse feiner. Alles muss nun mit einem Fön getrocknet werden. Bereits nach wenigen Minuten kann man sehen, wie die Paste langsam anfängt aufzureißen. Danach muss alles noch mit Lasurgel in weiss bepinselt werden, damit man die Risse besser sieht. Das Ganze anschließend wieder ein wenig trocknen lassen.
Jetzt kommt die Feinarbeit.
Alles, was man findet, kann nun aufgeklebt werden. Ich habe eine alte Uhr meines Vaters, Familienbilder, alte Schlüssel und Monogramme benutzt.
Wer will, kann anschließend das Ganze noch mit Klarlack überpinseln.
„Die Zeit steht still, weil ich es so will“
♥in memory ♥